Unverpackte Lebensmittel

Der beste Müll ist kein Müll: Müllvermeidung

Die Vermeidung von Müll ist nicht immer einfach, jedoch auch nicht so schwer als das man es nicht umsetzbar wäre.

Wann immer Du einkaufen gehst: Nehme Tasche(n) oder Korb/Körbe mit, dann brauchst Du keine Tüte zu kaufen. Auch wenn es eine Papiertüte ist und sie aus Recycling-Papier besteht, es ist eine Tüte die produziert wurde und dann für gewöhnlich entsorgt wird. Solltest Du Deine Tasche einmal vergessen haben, kaufe eine Tasche, die Du wiederverwerten kannst. Supermärkte und Discounter bieten diese bereits an. Und lasse IMMER eine Tüte im Auto oder am Fahrrad gesichert, dann hast Du auch bei einem Spontan-Kauf etwas dabei. Diese Regel gilt übrigens nicht nur für Lebensmittel-Einkäufe, sondern auch bei Shopping-Touren für Bekleidung.

Unverpackt ist die erste Wahl bei Einkäufen

Wann immer es möglich ist: Keine Verpackung mitkaufen. Da geht bei Obst und Gemüse oftmals sogar in Supermärkten oder Discountern, jedoch immer auf Wochenmärkten. Bringe einfach ein Obst- oder Gemüsenetz mit oder einfach genügend Einkaufsbeutel..

Auch bei anderen Waren wie Wurst oder Käse oder auch Brot an Frische-Theken ist es oftmals möglich die Ware in eigens mitgebrachte Behälter zu geben. Wichtig ist nur, dass diese nicht über den Tresen gereicht werden. Fragen lohnt sich.

Vielleicht hast Du auch das Glück und es befindet sich ein Unverpackt-Laden in Deiner Nähe. Dann bist Du privilegiert und kannst fast alle Deine Lebensmittel, egal ob Nudeln oder Haferflocken, und zum Teil sogar Reinigungsartikel lose kaufen und in Deinem eigenen Behälter nachhause bringen. Zero Waste.

Jeden Morgen das gleiche Spiel: Frühstück-to-go

Coffe-to-go? Gerne, aber bitte in den eigenen Becher und nicht in den Pappbecher mit Plastik-Deckel. Die Coffe-to-go Becher aus Edelstahl sind oftmals viel besser isoliert und zudem auch besser zu verschließen. Von der schöneren Optik einmal ganz zu schweigen. Und das Beste: Du verursachst kein Müll. Das mit dem zugehörigen Brötchen hatten wir ja eben schon geklärt. :)

Noch besser ist es natürlich Dir Dein Frühstück und ggf. Pausenbrot/Mittagessen selber zuzubereiten und mitzunehmen. Das erfordert natürlich ein wenig Disziplin, ist jedoch sowohl ökologisch als auch ökonomisch von Vorteil.

Mehrweg anstatt Sackgasse

Sowohl Joghurt als auch Getränke sind als Mehrweg erhältlich. Und ja, Du musst das Glas wieder zurückbringen, aber mal ehrlich: Du brauchst Nachschub und gehst sowieso wieder einkaufen. Da ist es doch möglich die leeren und damit deutlich leichtere Gläser wieder dorthin zurückzubringen, wo Du sie sowieso wieder kaufst, oder? Packe die leeren Gläser einfach gleich in Deine Einkaufstasche, dann kannst Du sie beim nächsten Einkauf auch nicht vergessen. Es erfordert anfänglich eine wenig Umstrukturierung, aber dann läuft das Häschen.

Und nochmals zum Glas: Das Glas geht in den Kreislauf zurück und wird nicht wie Plastik-Flaschen geschreddert und ggf. wieder in den Produktionskreislauf gebracht. Gegebenenfalls, denn es ist nicht möglich Plastik unendlich wiederzuverwerten, schon gar nicht im Lebensmittelbereich. Es muss immer neuer Rohstoff zugefügt werden. Aufgrund der Vielzahl an chemischen Verschmutzungen (Farbe) und Zusätzen (Stabilität der Flasche, Gebrauchseigenschaften) ist eine Nutzung von Recycling-Plastik mittlerweile mehr und mehr als gesundheitlich kritisch anzusehen, da nicht vollständig vermieden werden kann, das chemische Substanzen aus der Verpackung in das Lebensmittel übergehen.

Müllvermeidung

Sowenig Verpackung wie möglich

Und wenn es ohne Verpackung nicht geht, dann schaue, dass es möglichst wenig ist. Versuche, z.B. speziell bei Süßwaren die doppelte Verpackung in Form von Einzeln verpackten Bonbons, oder Schoko-Riegeln zu vermeiden.

Festes Shampoo, feste Duschcreme und Zahnputztabletten sparen Ressourcen und reduzieren den Müllberg enorm.

Sowenig Müll wie möglich

Der gute alte Filter-Kaffee sorgt für eine ganze Kanne leckeren Kaffee, anstatt drei Kaffeepads für drei Leute, dreimal am Tag. Und ganz ohne Filter geht es mit der French Press, geschmacklich auch nicht zu toppen!

Zuviel eingekauft?

Verarbeite frische Lebensmittel bevor sie schlecht werden und friere sie ein. Dann kannst Du auch schnell einmal das fertige Gericht aus der Vorratsdose holen und brauchst nicht zu kochen. Oder Du hast Vorrat, wenn das Einkaufen mal vergessen wurde.

In vielen Städten gibt es auch Food-Sharing-Angebote. Informiere Dich einfach, ob in Deiner Nähe eine Möglichkeit besteht zuviel gekauftes für andere zugänglich zu machen.

Brauche ich das wirklich?

Müll zu vermeiden und Ressourcen zu sparen heißt auch sich genau zu überlegen, ob bestimmte Dinge wirklich notwendig sind. Die 20. Jeans, der 75. Kerzenständer, die 6. Uhr. Muss es, auch wenn es mir "vertraglich zusteht" wirklich ein neues Smartphone sein? Brauche ich das wirklich? Nur, weil andere eine neue Jeans oder DAS neueste Smartphone haben?

Zu seiner Entscheidung zu stehen, keine neue Kleidung zu kaufen, wo dies oder das doch gerade ganz heiß auf den Social-Media-Kanälen gehandelt wird, ist nicht leicht und erfordert ein gewisses Maß an emotionaler Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Der Druck des sozialen Umfelds und sozialer Medien ist groß, dabei sollte man jedoch im Kopf behalten, das dieser Druck oftmals einen rein wirtschaftlichen Antrieb und Hintergrund hat.

Bei Käufen fällt ein wenig Abstand oftmals zu einer reflektierteren und überlegteren Entscheidung. Warte einfach ein paar Tage ab und schaue Dir den Artikel dann nochmals an. Meistens stellt man fest, das die so wahnsinnig tolle Jeans dann doch einfach nur eine Jeans ist, von denen man dann eben schon -zig hat.

Bewußter Umgang mit (Gebrauchs)­Gegenständen

Egal ob Upcycling oder Recycling, das Beste ist nur soviel Müll zu produzieren wie sich wirklich nicht vermeiden lässt. Ein bewusster Umgang mit Dingen ist daher extrem wichtig. Gebrauchsgegenstände sind natürlich dazu da sie zu gebrauchen, jedoch ist ein schonender Umgang mit ihnen wichtig für eine lange Lebensdauer.

Der Kauf von Secondhand Ware und das Aufarbeiten von alten Gegenständen ist der zweite Schritt und die überlegte Kaufentscheidung, d.h. zu kaufen, wenn Dinge tatsächlich ersetzt werden müssen ist der richtige Weg für ein ökologisches Leben.

Sollte etwas einmal defekt sein, versuche es mit einer Reparatur. Entweder über ein Fachunternehmen oder in einem Repair-Cafe in Deiner Stadt.

Gebe Dinge immer eine zweite Chance. Wenn Du sie nicht mehr benötigst oder nutzen möchtest: Jemand anderes hat bestimmt noch Verwendung. Daher Spende oder Verkaufe Dinge und schmeiße sie nicht weg.